Seit ich auf einem NABU Treffen 2010 mit einem Imker sprach, war ich von der Idee begeistert Bienen zu halten. Im Garten meiner Praxis (Logopädische Praxis Abel) versuchte ich möglichst viele Tiere, Pflanzen, Kräuter, Gemüse und Obst den Kindern anbieten zu können. In unserem Riech- und Fühlgarten gab es außerdem Frösche, Lurche, Libellen, Katzen, Vögel zu bewundern. Nun also noch Bienen! Dies ist die Geschichte ….
Schon früh war mir aufgefallen, dass die Obstbäume in meinem Garten und in den Gärten der Nachbarn kaum Früchte trugen. Nur wenige Insekten waren im Frühjahr unterwegs, um zu bestäuben. Ein Bienenvolk und ein Insektenhotel in meinem Garten sollte dies ändern. Nach vielen Gesprächen, einigen Schulungen und jeder Menge Literatur, stand dann im Mai 2011 mein erstes Volk im Garten. Was war ich nervös !! Jede Woche beobachtete ich die Entwicklung des Volkes und stand nach all dem angelesenen und in Schulungen vermitteltem Wissen doch jedes Mal ahnungslos und überfordert vor dem Bienenstock. Ein Imkerpate musste her. Ich hatte Glück, dass ein älterer Imker sich erbarmte und mir einige Kniffe zeigte. Er hatte viel Geduld mit mir, wenn ich ihn anrief und immer neue Fragen stellte. Weiterhin ging ich zu Schulungen und dennoch geschah es:
Mein erster Schwarm! Direkt in der Stadt! Alle Nachbarn am Fenster! Eine schwarze Wolke kreist über dem Garten! Meine Frau in Panik!
Aber auch wie man einen Schwarm einfängt hatte ich in den Schulungen gelernt und konnte so meine Bienen wieder einfangen. Aber wie beruhigt man aufgeregte Nachbarn? Dazu gibt es keinen Schulung….
Von den Nachbarn kamen aber auch positive Rückmeldungen: „Seit Sie Bienen haben, haben wir endlich Kirschen am Baum!“ Darüber habe ich mich sehr gefreut !
Die Kinder der Logopädischen Praxis sind ebenfalls begeisterte Beobachter des Bienenstocks. Eines Tages kommt ein Kind zur Therapie und fragt: „Herr Abel, sind Deine Bienen orange mit braunen Streifen? Ja? Dann sind sie in unserem Garten gewesen! Ich will den Honig probieren!“
So war der Rheydter Stadthonig „Imkergarten“ geboren, den wir seitdem an unsere Patienten verkaufen.
Bei einem Spaziergang um Schloß Dyck kam ich mit einem älteren Herrn ins Gespräch, der gerade seinen alten Kirschbaum beschnitt. Er führte mich in seinem riesigen Garten herum und zeigte mir die großen alten Obstbäume. Auch er beklagte sich über den Mangel an bestäubenden Insekten – und war begeistert, als ich vorschlug einige Bienenvölker bei ihm aufzustellen. So kam der Standort „Wallrath“ am Schloss Dyck hinzu.
Der Platz in meinem Garten wurde mit zwei Bienenvölkern zu eng. Der Honig aus der Stadt war aber so ausgezeichnet, dass ich unbedingt noch einen Standort mit stetiger Tracht durch das ganze Bienenjahr suchte. Mitten zwischen den Schrebergärten um die „Konradstraße“ fand ich einen Akazienhain und dort stellte mir die Stadt Mönchengladbach eine Fläche zur Verfügung.
Auf diesen 3 Standorten betreuen wir nun 8 Bienenvölker. Wir ernten und verarbeiten den Honig, gewinnen echtes Bienenwachs und gießen daraus unsere Kerzen. Wir stellen Honigwein und Bärenfang her verarbeiten den Blütenpollen, den die Bienen im Frühjahr eintragen. An den Erntetagen hilft die ganze Familie mit und um Weihnachten sind unsere Imkereiprodukte beliebte Geschenke.
Ein Imker arbeitet aber nicht nur für seine Völker und die Honigprodukte. Die Bienen brauchen gesunde Landschaften und blühende Pflanzen. Aus diesem Grund besuche ich auch oft die Bauern und führe Gespräche mit Menschen, die einen Garten haben. Ich versuche sie anzuregen, Wiesen anzulegen und Blüten stehen zu lassen oder für Insekten hilfreiche Pflanzen anzubauen. Das Netzwerk Blühende Landschaften versucht deutschlandweit die Lebensbedingungen für bestäubende Insekten wie Hummeln, Honig- und Wildbienen durch die Anlage und Betreuung von Blühflächen zu verbessern. Wir unterstützen dieses Projekt seit Jahren mit unserem Gewährstreifen auf unseren Honiggläsern.
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